1642 1859 1897 1966 1994 2023
1642
Im 17. Jahrhundert unterlag die Landschaft von Schaffhausen wie viele andere Regionen Europas Veränderungen aufgrund von wirtschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklungen. Die Hauptquelle des Lebensunterhalts in dieser Zeit war die Landwirtschaft. Die Menschen lebten von Ackerbau und Viehzucht. Die Landschaft von Schaffhausen von weitläufigen Feldern, Wiesen und landwirtschaftlich genutzten Flächen geprägt war.
1859
Durch die industrielle Entwicklung und die Verkehrs Anbindung der Eisenbahn im 19. Jahrhundert wurden die Nutzflächen stark ausgebaut. Zudem wuchsen die Stadtgebiete und die Infrastruktur in Schaffhausen stetig. Dies hatte zur Folge, dass grosse Waldflächen zur Gewinnung von Baumaterial gefällt wurden.
1897
Im Zuberplan von 1828 sind Bleichefelder der Leinenzeit ersichtlich. Die Leinwände wurden auf den Feldern zum Trocknen ausgelegt. Die moorigen Böden vor den Stadtmauern von St. Gallen waren ideal für das Bleichen der Leinen, da durch die Feuchtigkeit von unten das Brechen der Leinwände verhindert wurde. Der Standort der ehemaligen Davidsbleiche (im Quartier Tschudiwies) lässt sich bis heute in der Stadtstruktur ablesen.
Der Stadtpark wird 1830 erstmals in Planunterlagen urkundlich erwähnt. Ursprünglich war er ein herrschaftlicher, privater Landschaftspark, welcher zum Haus Rorschacher-Strasse 25 gehörte und im Besitz der Familie Scherrer war. 2021 ist der Stadtpark, mit einer Fläche von 33’737 m2, die grösste zusammenhängende Grünfläche im Innenstadtbereich.
1966
Im Jahr 1897 zeigt sich eine markante Veränderung in der Landschaft. Der südöstliche Bereich entlang des Rheins erlebt einen deutlichen Anstieg der Weinreben, der auf den damaligen Handel zurückzuführen ist.
Neue Grünflächen bilden sich sowohl rund um die Stadt als auch besonders gut zu erkennen im nordöstlichen Teil der Karte. Die Waldfläche über der Stadt im Nordosten hat durch Abholzungen an Größe verloren, während im südwestlichen und im nordwestlichen Bereich der Karte neue Waldflächen entstanden sind.
1994
Währenddessen blieben die Waldflächen im Jahr 1994 unverändert, was zu einem Kontrast in der Landschaftsführung führte.
2023
Im Jahr 2023 weist Schaffhausen im Vergleich zu anderen Gebieten immer noch einen beachtlichen Anteil an Wald auf, während Rebflächen im Gegensatz dazu kaum noch präsent sind.
1624
Der Rhein ist der bedeutendste Fluss in der Region Schaffhausen und spielte auch im 17. Jahrhundert eine entscheidende Rolle. Er war eine wichtige Handelsroute, Transportader und Lebensader für die Menschen in der Umgebung.
In historischen Städten wie Schaffhausen waren Wasserläufe von grosser Bedeutung. Mühlbäche wurden für die Energiegewinnung genutzt, um Mühlen anzutreiben und Handwerksbetriebe mit Wasserkraft zu versorgen.
1859
Obwohl die Gewässer für Schaffhausen sehr wichtig sind, veränderten sie sich seit 1642 nur wenig. Um die Wasserkraft für die Energie Gewinnung zu nutzen, veränderten sich die Flussläufe in den Industriegebieten gering.
1897
Eine erkennbare Veränderung der Gewässer 1897, ist die Uferkante des Rheins. Wie klar zu erkennen ist, wurde die Uferkante im südöstlichen Bereich um einiges schmaler. Dies ist zurück zuführen auf den Bau der Rheinufferstrasse. Des weiteren ist auf dem Rhein das Rhybadi zuerkennen, welches im Jahre 1870 errichtet wurde.
1966
Durch die Ausdehnung der Stadt Schaffhausen mussten auch die Gewässer an manchen Stellen weichen. So wurden zum Beispiel ganze Bachabschnitte kanalisiert und unterirdisch durch die Stadt geführt. Der Grund dafür waren nicht nur ein reines Platzproblem, sondern auch wegen dem vielen Hochwasser, wodurch die Stadt häufig überschwemmt wurde.
Einen weiteren markanten Eingriff war der Bau der Hauptstrasse entlang des Rheinufers bei der Altstadt, wodurch sich die Uferkante stark zurückzog und so der Rhein um einige Meter schmäler wurde. Zudem erfolgte auch durch den Bau des Wasserkraftwerks im Rhein eine grosse Veränderung, bei dem ebenfalls viel vom Fluss aufgeschüttet wurde.
1994
Der Rhein wurde im Laufe der Jahre zunehmend schmäler, während gleichzeitig umfangreiche Kanalisierungsmassnahmen durchgeführt wurden, um mehr Platz für die expandierenden Bebauungen zu schaffen. Entlang der Flüsse entstanden verstärkt Industriegebiete.
2023
Heutzutage sind in Schaffhausen die meisten Fliessgewässern bebauten Gebieten kanalisiert. Einige Abschnitte von Bächen wurden teilweise renaturiert, insbesondere um den Hochwasserschutz zu verbessern. Gewässer wie der Chrebsbach führen im Laufe der Zeit jedoch zunehmend weniger Wasser.