1560   1860   1918   1960   2023 
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Das landschaftliche Gebiet der Gemeinde Glarus Mitte besteht aus dem Glarner Haupttal und dem seitlichen Klöntal. Umrandet werden diese Täler auf der nordwestlichen Seite durch die Berge Rautispitz-Wiggis, Schijen und Mutteristock, auf der östlichen Seite durch den Fronalpstock und Siwellen-Schilt und auf der südwestlichen Seite durch das Glärnischmassiv mit den Gipfeln Ruchen, Vrenelisgärtli und dem Glärnisch.

Geformt wurde die heutige Landschaft nach Ende der letzten Würm-Eiszeit. Nach dem raschen Abschmelzen der Gletscher vor ca. 14 000 Jahren dürfte der zweitweise grosse Zürich-Walen-Bodensee mit seinem höheren Seespiegel bis in das Glarnertal hineingereicht haben. Zusammen mit Ablagerungen und verschiedenen Bergstürzen wurde der Talboden allmählich aufgefüllt. Eine Sackung aus der westlichen Talseite bei Glarus breitete sich über den Talboden aus und formte das Bergli und den Sonnenhügel. Es fand ein letzter Gletschervorstoss statt, der bis nach Netstal reichte, kurz darauf sich aber endgültig wieder ins Linth- und Klöntal zurückzog. Der nördliche Bergsturz vom Planggen-Klöntal ereignete sich am Eingang des Klöntals und staute den See weit über die Höhe des heutigen Stausees. Durch stetige Erosion der Löntsch wurde der Schuttwall abgetragen und in einem Kegel auf der Glarner Allmeind Richtung Glarus abgelagert. Dieser staute die Linth zu einem See von Glarus auf, der feine Sedimente aus dem Linthal auffing. Die Löntsch wanderte stetig Richtung Riedern und lagerte zusammen mit Murgängen weiter grosse Mengen an Schutt ab. Diese drängten die Linth an die Ostflanke des Tals und führten zu einer weiteren Aufstauung des Sees von Glarus. Mit der allmählichen Sedimentierung bis in die Linthebene und der Entwicklung einer dicken Vegetationsschicht im Holozän begann ein Gleichgewicht einzusetzen, welches das Klön- und Glarner Haupttal ähnlich zu heute aussehen liess.

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Landschaft 1560

Vor ca. 460 Jahren war der damalige Klöntalersee bereits dicht von Waldflächen umgeben. Der Wald wuchs bis auf etwa 1000 – 1100 m.ü.M. hoch und bildete so in Abhängigkeit mit dem Gebirge eine Grenze der bewachsenen Fläche. Auch weiter in das Tal hinein und auch rechts der Linth waren wenige bis keine Waldflächen vorzufinden. Was danach folgte waren viele Gesteinsflächen oder wiederum Sumpfgebiete. In der Stadt selbst fand man noch keine öffentlichen Grünräume vor. Der bestehende Dorfkern war grösstenteils sehr offen und stark mit der Natur verbunden, sodass keine grünen Plätze nötig waren.

Landschaft 1745

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Landschaft 1860

Im Vergleich zu 300 Jahren früher hat sich der Wald bereits mehr ausgebreitet und deckt nun mehr Fläche ab. Dies liegt an der gestiegenen Waldgrenze und auch an den Veränderungen der Morphologie in der Umgebung. Im Bereich zwischen Klöntalersee und dem Tal der Stadt gab es einen Bergsturz, weshalb man da einen Rückgang der Waldfläche erkennen kann. Mit dem Bau des Bahnhofs und der Reihenhäuser für die Arbeiter der Textilfirmen entstand zwischen dem Kirchweg und der Bahnhofstrasse ein erster Grünraum. Die Pflanzengärten wurden an die Bürger verpachtet und von ihnen bewirtschaftet und gepflegt.

Landschaft 1866

Schon vor dem Brand war der Wunsch der Bürger nach mehr öffentlichem Grünraum gross. So wurde auf die Initiative einer neu gebildeten Kommission der Bau des Volksgartens lanciert. Zudem wurde auch ein Zugang zum Burghügel gelegt. An jenem Standort entstand ein zweiter öffentlicher Grünraum. Im Bereich der Gewässer war der Kanalbau zwischen Walensee und Zürichsee eine signifikante Veränderung, welche entlang der gesamten Linth dem Hochwasserproblem entgegenkam.

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Landschaft 1918

Der Wald von vor ca. 100 Jahren hat sich im Vergleich zum Jahr 1860 nicht sehr drastisch verändert. Jedoch wurde in der Kartografie mehr Wert auf die Einbeziehung der Gewässer gelegt, da man die typischen Verläufe des Waldes entlang der Bäche und Flüsse bereits sehr gut erkennen kann. Westlich vom Klöntalersee hat sich die Waldfläche wiederum etwas ausgebreitet, was am Wandel des Untergrundes in dieser Region liegt. Mit dem Bau des Spitalcampus kam ein weiterer Grünraum dazu und ebenfalls entstand hinter der neuen Kirch eine grosse grüne Fläche für den Friedhof. Im Bereich des Klöntalersees hat sich 1910 etwas getan. Der Staudamm und auch die Druckleitung wurden fertiggestellt.

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Landschaft 1960

Wie auch im letzten Zeitschritt blieb die Waldfläche etwa die gleiche. Nur kommen die Gewässer stärken zum Ausdruck und der Wald passt sich mehr seiner Umgebung an. Diese Umgebung bezieht sich nicht nur auf die Natur, sondern auch auf die entstandenen Bauten. Man kann zudem erkennen, dass der Wald etwas aufgelockerter wird und die einzelnen Flächen viel besser erkennbar werden. Der Sonnenhügel hinter dem Spitalcampus wurde besiedelt und Zugangsstrassen wurden erstellt. So entstand einmal mehr ein weiterer Grünraum für die Öffentlichkeit. 1976 wurde die vorhin genannte Druckleitung wieder abgebrochen und unterirdisch verlegt.

Landschaft 1996

In diesem Zeitschritt hat sich im Bereich der öffentlichen Grünraume eine Entwicklung zum heutigen Grünraum hin getan. Im Norden der Stadt wurde der erste Sportplatz erstellt. Dieser stand grundsätzlich allen zur Verfügung und kam auch für verschiedenste Anlässe zum Einsatz. In der heutigen Zeit findet man einige weitere solche Sportplätze.

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Landschaft 2023

Nach etwa 60 Jahren sieht man, dass sich die Walfläche wieder etwas vergrössert hat und die obere Grenze des Waldes angestiegen ist. Nicht nur im unteren Bereich, sondern auch in den oberen Abschnitten konnte der Wald wachsen und nimmt mehr Gebiet ein. Man kann, wie schon im Zeitschritt 1918, eine starke Entwicklung im Westen des Klöntalersees erkennen. Aber auch zwischen Klöntalersee und Tal der Stadt Glarus kann man eine Verdichtung des Waldes erkennen. Wie schon beim vorherigen Zeitschritt angesprochen hat sich die Anzahl der Sportplätze vergrössert. Zudem bekamen neue Überbauungen, zum Beispiel im Osten, eine grössere Grünfläche.