Stahlwerkstrasse, Schaffhausen

Mit einer gesamten Grundfläche von 1650 m2 befindet sich die Wohnkolonie Schwarzadlergut an der Stahlwerkstrasse Schaffhausen im Gebiet Breite; auf einem Plateau über dem Mühletal und ist 43 Fussminuten von den Werken der Georg Fischer AG entfernt.
Es handelt sich dabei um ein flaches, jedoch auf der Südseite leicht abfallendes Gelände, was zur Folge hat, dass die Parzelle auf der südlichen Seite gegenüber der Strasse leicht höher gelegen ist.

Eine ländliche Idylle mit viel historischem Charme geprägt von verschiedenen Baustilen; umringt von Obst- und Kastanienbäumen zeichnen das Quartier.

Die Wohnlage beinhaltet eine gute Busverbindung zur Altstadt Schaffhausen und befindet sich unmittelbar neben einem Naherholungsgebiet. Außerdem sind ein Erlebnis und Wellnessbad, sowie das Kantonsspital Schaffhausen und Einkaufsmöglichkeiten, in nur wenigen Minuten zu erreichen.

Durch die starke Expansion der Eisenfabrik Georg Fischer AG innerhalb 5 Jahren, fand sie sich gezwungen für Wohnmöglichkeiten zu sorgen. Somit beauftragten sie im Jahr 1907 die Karlsruher ” Architektengemeinschaft Curjel & Moser” eine Arbeiterkolonie zu planen. Da die Arbeiter der Firma Georg Fischer vor allem aus Bauern- und Gewerbebetrieben stammten und eine zunehmende Anonymisierung im Arbeitsalltag zu Problemen führte, entschied sich die Architekturgemeinschaft für eine Blockrandbebauung im Heimatstil um der zuvor gewohnten ländlichen Wohnsituation der zukünftigen Bewohner gerecht zu werden und das gemeinschaftliche zu fördern.

 1909   1915   1956   2007   2016   2023   Konzept 1910 
Jahr
1909
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1915
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1956
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2007
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2016
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2023
Konzept
Jahr
1910

In den Jahren 1910-1911, wurden dann 10 individuelle 3-stöckige Häuser mit insgesamt 36 Wohnungen mit gehobenem Standard erstellt. Die Umgebung der heutigen Parzelle war zuvor rundherum von landwirtschaftlichen Flächen umgeben. Vor dem Bau des Schwarzadlerguetlis (1907/1908) und der Wohnkolonie Schwarzadlergut (1910/1911) an der Stahlwerkstrasse begann die Besiedlung dieses Gebietes.
Die Wohnkolonie Schwarzadlergut ist Kulturgut und blieb seit ihrem Bestehen ohne grosse Veränderungen. Einzig wurde im späteren Verlauf ein Haus an die Brandwand gen Norden angebaut, an welche eigentlich die 2. Etappe des Blockrandbaus anschliessen sollte. Im Jahr 1999 wurde die Anlage das 1.Mal komplett saniert und zu Wohnhäusern umfunktioniert. Die Fassaden wurden gemäss Denkmalschutz renoviert.
In den vergangenen Jahren kamen weitere Solitärbauten in den angrenzenden Parzellen und Reihenhausbebauungen hinzu, welche nicht dem ursprünglichen Konzeptplan einer Arbeiterstadt entsprechen.

 10 Uhr   13 Uhr 

18.07.2023

 10 Uhr   13 Uhr 

30.10.2023

 Situation 2023   alte Parzellierung der Gärten 

Es handelt sich bei dieser Baute um einen 1. Etappenbau einer geplanten geschlossenen Blockrandbebauung, welcher zu einem noch größeren Überbauungsplan der umliegenden Parzellen gehört, welcher nie realisiert wurde.

Darum öffnet sich diese Wohnkolonie gen Norden und gibt einen großen bewachsenen Innenhof frei, wobei die heutige Situation sich stark von der früheren unterscheidet. Zu jeder Wohnung gehörte damals ein eigener eingezäunter, 100m2 großer Garten mit Obstbäumen. Zwei Waschhäuser mit jeweils 4 Waschküchen,

welche sich links und rechts des zentralgelegenen Trockenplatzes befinden, wurden zu Wohnungen umfunktioniert.

Der Innenhof unterscheidet sich in der heutigen Situation stark von der früheren, da sie nicht mehr klar aufgeteilt ist was zur Annahme führt, dass sie den Bewohnern gesamtheitlich zur Verfügung steht. Die bewusste Differenzierung im Erscheinungsbild war von den Architekten gewollt. Es soll mit seinen Vor- und Rücksprüngen wie ein gewachsener Ort aussehen.

Die diversen eingesetzten Materialien und Malereien oberhalb von den Eingängen, bezeugen von einer eher gehobenen Arbeitersiedlung, welche sich stark von der Norm abzugrenzen weiss. Die Erschliessung erfolgt, wie bei einer Blockrandbebauung üblich von aussen wobei beim späteren Anbau die Erschliessung durch den Innenhof erfolgt, was als eine Ausnahme zu betrachten ist. Anhand unterschiedlicher Baujahre und wechselnden Baustilen, steht diese Kolonie im starken Kontrast zu den umliegenden neuen Flachdachbauten.

 Westfassade      Südfassade    

Profilschnitte

 Fassade 1   Fassade 2   Fassade 3 

Fassadenabwicklung Westfassade

 Fassade 1   Fassade 2   Fassade 3 

Fassadenabwicklung Westfassade

 Fassade   Ã–ffnungen   Gliederung 

Wohnsiedlung Stahlwerkstrasse  Analysezeichnungen